WordCamp Berlin 2017 – oder: WordCamps sind für alle da!
Ich sitze gerade im Zug auf dem Heimweg vom WordCamp 2017. Wie immer nach einem WordCamp voll mit Eindrücken und dem Wunsch, die ganze Welt könnte einfach immer ein großes WordCamp sein 🙂
Warum ich das so sage? Weil die WordPress Community einfach großartig ist. Da treffen sich so viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen aus Deutschland und der Welt, und es geht dabei immer so herrlich friedlich und herzlich zu.
Für mich ein kleines Highlight beim WordCamp Berlin: Es gab eine Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen in der IT und in der WordPress Community“ – und es waren sehr viele Männer im Publikum, die wirkich hören wollten, was da gesagt wurde. Und da kommen so tolle Kommentare aus dem männlichen Publikum wie „Männer, erzieht Eure Söhne richtig“.
Klar brachte diese Diksussion auch einige Missstände aufs Tablett, aber im Wesentlichen zeigte sich für mich hier das Herz der Community. Die Männer in der WordPress-Community sind bereit, zuzuhören, sich Gedanken zu machen und auch aktiv daran mitzuarbeiten, dass Frauen in der Community nicht das Gefühl haben müssen, irgendwie weniger wert zu sein. Mir wird dabei immer noch ganz warm ums Herz 🙂
Und nur fürs Protokoll: Ich hatte dieses Gefühl bisher wirklich noch nie. Ich habe mich vom ersten Moment an willkommen und akzeptiert gefühlt.
Als ich 2014 mein erstes WordCamp in Hamburg besucht habe war ich zugegebenermaßen leicht eingeschüchtert. Ich würde die Größen der WordPress-Szene live erleben. Im selben Raum sein wie Sergej Müller, der so bekannte Plugins wie AntiSpam Bee, Cachify oder wpSEO programmiert hat. Und eine ganze Menge Leute aus der WordPress-Szene, die ich bis dahin aus der Ferne bewundert habe, plötzlich live erleben.
Ich war reichlich nervös und habe mich gefragt, ob ich da überhaupt was verloren habe. Damals arbeitete ich gerade mal knapp 2 Jahre mit WordPress und ich bin schließlich alles andere als ein Entwickler. Aber ich wollte mir das unbedingt mal anschauen und dachte mir, unter 300 Leuten falle ich vermutlich kaum auf, dann muss ja keiner merken, dass ich keine Ahnung habe.
Um es ganz kurz und knapp zu sagen: Meine Ängste im Vorfeld waren unbegründet. Ich bin mit tollen Eindrücken und Erfahrungen von Hamburg nach Hause gefahren.
Berlin war nun mein 5. WordCamp – und zwischenzeitlich ist es wie nach Hause kommen. Ein großes Klassentreffen auf das ich mich immer schon Monate im Voraus freue.
Ich will hier kein Recap zum WordCamp schreiben – die vielen tollen Beiträge werden Live auf wordpress.tv zur Verfügung gestellt und können dort von jedermann nachgeschaut werden. Wenn Du Lust hast, schau gern mal rein.
Hier findest Du außerdem einige Recaps, die andere vom WordCamp geschrieben haben:
Bjorn Johansen: Six Reasons why I love WordCamps
Die Netzialisten – Recap WordCamp Berlin 2017
Marc Nilius – WordCamp Berlin 2017
Thorsten Frommen – WordCamp Berlin 2017: Recap
Mir liegt mit diesem Blogbeitrag etwas anderes am Herzen: Immer wieder führe ich Gespräche mit Leuten die glauben, dass ein WordCamp nur etwas für Profis, Programmierer und Nerds ist. So, wie ich das 2014 ja auch noch glaubte.
ABER DAS IST NICHT SO.
WordCamps stehen allen und jedem offen. Ob Du gerade Deinen allerersten privaten WordPress-Blog eingerichtet hast oder schon jahrelang mit WordPress Deine Brötchen verdienst: Du bist auf dem WordCamp herzlich willkommen.
Es gibt keine „Mindestvoraussetzungen“ für die Teilnahme an einem WordCamp. Wer Spaß daran hat, die Community kennen zu lernen und mitzumachen, der darf kommen.
Das gilt übrigens auch für die Contributor Days, die den WordCamps in der Regel vorausgehen oder folgen. Hier kannst Du ganz aktiv mithelfen, WordPress zu gestalten. Auch wenn Du kein Programmierer bist und nicht coden kannst.
Du kannst Dich auf ganz viele unterschiedliche Weisen in die Community mit einbringen. Ich selbst z.B. helfe bei den „Polyglots“ dabei, WordPress Themes und Plugins ins Deutsche zu übersetzen. Wie das geht wird Dir auf dem Contributor Day erklärt – und Du kannst direkt loslegen.
Die etwas erfahrenen WordPress-Anwender können sich im Support-Team einbringen oder aktiv an der Dokumentation für WordPress mitarbeiten.
Aber auch, wenn Du noch nicht so viel Erfahrung mit WordPress hast, kannst Du mitmachen.
Du kannst z.B. im Video-Team dabei mithelfen, die WordCamp-Sessions aufzuzeichnen oder ins Netz zu bringen. Oder im Community-Team aktiv bei der Planung und Gestaltung der nächsten WordCamps mitarbeiten.
Glaubst Du nicht?
Carol Olinger hat in einer tollen Session auf dem WordCamp in Berlin berichtet wie Sie vor knapp einen Jahr ohne jede Erfahrung mit WordPress in der Community mit offenen Armen aufgenommen wurde. Über Diese Erfahrungen hat Sie auf heropress.com einen Blogbeitrag veröffentlicht, den Du hier nachlesen kannst – und unbedingt solltest 🙂 .
Also: Ziemlich lange Rede, kurzer Sinn:
WordCamps sind NICHT nur für Entwickler. JEDER darf mitmachen.
Sehen wir uns bei einem der nächsten WordCamps? Ich würde mich freuen.
Bildquelle:
Impressionen vom Admin Day und Contributors Day – Detlef Heese
Tasse für WordPress Contributors – Michaela Steidl