5 Tipps zum Umgang mit kritischen Kommentaren
Immer mal wieder stoße ich auf WordPress-Blogs, bei denen die Kommentar-Funktion abgeschaltet ist. Auch von Kunden werde ich häufiger gefragt, wie man die Kommentare für Blogbeiträge deaktivieren kann.
Die Beweggründe für deaktivierte Kommentare sind häufig immer die gleichen: Entweder die Sorge vor zuviel Spam auf dem Blog und / oder die Angst vor kritischen Kommentaren.
Aber: Kommentare sind ein sehr wertvolles Instrument um mit seinen Lesern ins Gespräch zu kommen. Kommentare bringen Leben und Interaktion in ein Blog und man erfährt, was die Leser wirklich interessiert.
Hier im WordPress Bistro gibt es einige Beiträge, bei denen durch die Kommentarfunktion regelrechte „Communities“ entstanden sind, in denen meine Blog-Leser sich gegenseitig Hilfestellung geben. Ich finde das wirklich großartig und es macht mir viel Spaß, diese Entwicklung zu verfolgen.
Die Kommentarfunktion abzuschalten – Das empfinde ich ein wenig wie das Kappen einer Telefonleitung (Ja, okay. Etwas altmodisch der Vergleich … Ich hoffe, Sie wissen trotzdem, was ich meine 🙂 ) . Die Kommunikation mit den Lesern ist einfach gestört.
Mit diesem Beitrag möchte ich ein wenig Mut machen, die Kommentarfunktion zu nutzen. Vielleicht kann ich dazu beitragen, vorhandene Bedenken aus dem Weg zu räumen.
Kein Spam mit AntiSpam Bee
Zu manchen Zeiten gibt es hier im WordPress Bistro bis zu 300 Spam-Kommentare an einem einzigen Tag.
Aber noch nie ist einer dieser Spam-Kommentare öffentlich sichtbar geworden, weil das großartige Plugin AntiSpam Bee von Sergej Müller zuverlässig dafür sorgt, dass Spam sofort aussortiert wird.
Für meinen Blog habe ich Antispam Bee so eingerichtet, das Blogbeiträge ausschließlich in deutscher Sprache akzeptiert werden. Ich erhalte keine E-Mail-Benachrichtigung über Spam-Kommentare (300 Mails pro Tag über geblockte Spam-Kommentare wäre ja auch irgendwie Spam 🙂 ) und das Plugin löscht automatisch alle Spam-Kommentare, die älter als 30 Tage sind aus meiner Datenbank.
Durch diese Einstellungen ist Spam auf meinem Blog bis heute niemals ein Thema gewesen.
Moderieren oder nicht?
Sie können Ihr Blog so einrichten, das automatisch alle Kommentare von Hand freigeschaltet werden müssen. Wenn man Antispam Bee nicht vollständig vertrauen möchte wäre das eine Option, so eventuell doch durchrutschende Spam-Kommentare noch einmal auszufiltern.
Allerdings zeigt die Erfahrung, das möglicherweise Diskussionen in den Kommentaren direkt „abgewürgt“ werden, wenn neue Kommentare erst zeitverzögert, also nach Freischaltung, sichtbar werden. Wenn Kommentare sofort sichtbar sind wird die Kommentarfunktion oft viel lebhafter genutzt.
Hier im WordPress Bistro sind alle Kommentare sofort freigeschaltet. Wie oben bereits erwähnt, Dank Antispam Bee ist trotzdem noch niemals ein Spam-Kommentar durchgerutscht.
In den Einstellungen ( unter „Einstellungen“ – „Diskussion“ ) habe ich lediglich festgelegt, das Kommentare mit Links moderiert werden müssen. Auf diese Weise kann ich kontrollieren, dass nicht doch manuell Spam-Kommentare abgegeben werden oder Links auf Seiten gepostet werden, mit deren Inhalt ich mich nicht identifizieren kann.
Natürlich kommt es hin und wieder auch zu kritischen Kommentaren, die bei dieser Einstellung auch sofort veröffentlicht werden. Wäre das nicht ein Grund, die Kommentarfunktion zu unterdrücken? So könnte man doch verhindern, das kritische Kommentare überhaupt im Blog erscheinen?
Umgang mit kritischen Kommentaren
Aus meiner persönlichen Sicht ist es ein absolutes „No Go“ kritische Kommentare zu löschen oder gar nicht erst zu veröffentlichen. Das ist Zensur, und die sollte ein seriöser Blog vermeiden.
Klar sind kritische Kommentare erst einmal unangenehm. Wer lässt schon gern seine Arbeit kritisieren.
Aber: Kritik ist oft auch sehr wertvoll. Nur wer Kritik annimmt und akzeptiert kann in seiner Arbeit auch besser werden.
Ich habe für mich eine kleine 5-Punkte-Liste erstellt zum Umgang mit kritischen Kommentaren, die ich gern mit Ihnen teilen möchte:
- Niemals emotional auf Kritik reagieren.
Das ist oft nicht einfach. Man fühlt sich angegriffen, verletzt und will sich verteidigen. Aber emotional zu reagieren, eventuell sogar den Kritiker persönlich angreifen und zu beschimpfen sollte man tunlichst vermeiden.
Auch wenn es schwerfällt: Schlafen Sie eine Nacht darüber bevor Sie auf einen Kommentar antworten, der Sie geärgert hat. Und wenn Sie auch dann noch nicht sachlich antworten können, dann antworten Sie lieber gar nicht und lassen Sie die Kritik umkommentiert stehen.
- Bedanken Sie sich für den Kommentar
Der Kritiker hat sich die immerhin die Mühe gemacht, Ihren Beitrag zu kommentieren. Auch wenn Sie die Kritik für unangemessen halten, bedanken Sie sich zumindest für den Kommentar.
- Rechtfertigen Sie sich nicht.
Kritik anzunehmen – das heißt noch lange nicht, dass Sie das genauso sehen wie der Kritiker. Wenn Sie gänzlich anderer Meinung sind vermeiden Sie es, langatmig zu erklären warum Sie der Meinung sind, dass die Kritik nicht gerechtfertigt ist.
Das führt häufig nur zu ausufernden Diskussionen die oft beide Seiten nicht besonders gut aussehen lassen.
- Geben Sie Fehler zu.
Das mag auf den ersten Blick wie ein Widerspruch zu Punkt 3 klingen – Ist es aber nicht. Wenn ein Kommentar auf einen echten Fehler aufmerksam macht, dann stehen Sie dazu. Das wirkt sympathischer als zu versuchen, einen Fehler zu vertuschen 🙂
- Und manchmal muss man doch löschen.
Ich bin absolut gegen Zensur. Wenn ein Kommentar aber rassistisches oder jugendgefährdendes Gedankengut enthält, persönliche Beleidigungen unterhalb der Gürtellinie oder Fäkaliensprache, dann ist es aus meiner Sicht auch gerechtfertigt, solche Kommentare zu löschen. Das muss man nun wirklich weder sich noch seinen Lesern zumuten.
Wie gehen Sie mit kritischen Kommentaren in Ihrem Blog um? Sind Sie in einem Punkt anderer Meinung als ich oder würden Sie meine Liste noch ergänzen? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.
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