OnePage Webdesign – Ist modern auch immer gut?
Zuletzt aktualisiert am 13. August 2019 um 01:25 Uhr
Vor ein paar Tagen habe ich in der Facebook-Gruppe des WordPress Bistros eine Umfrage gestartet, deren Ergebnis sicher nicht repräsentativ ist, aber vielleicht zum nachdenken anregt.
Meine Frage: Was haltet Ihr von „OnePagern“?
(OnePager sind Websites, die alle Inhalte auf einer einzigen Seite anzeigen und bei denen man immer weiter nach unten scrollt, um alles zu sehen. Wer sich das nicht vorstellen kann, hier ein Beispiel)
Jetzt wird es erst einmal ein wenig „mathematisch“, bevor ich Ihnen weiter unten verrate, wie ich zu dieser Art von Websites stehe 🙂
Inhaltsverzeichnis
Umfrageergebnis zu OnePagern
An der Umfrage haben sich insgesamt 23 Personen beteiligt mit folgendem Ergebnis:
Bewertung | Stimmen |
Schrecklich, da klicke ich sofort weg | 7 Stimmen |
Geht so | 6 Stimmen |
Eher verwirrend | 3 Stimmen |
Ziemlich schick | 3 Stimmen |
Total Klasse | 3 Stimmen |
Unflexibel | 1 Stimme |
Von 23 Personen, die an dieser Umfrage teilgenommen haben sind also 17 (knapp 74%) von Websites mit einem OnePage-Design wenig bis überhaupt nicht begeistert. Lediglich jeder 4. Teilnehmer sagt, dass ihm das OnePage-Design gut bis sehr gut gefällt.
Unterscheide ich die Antworten nach Geschlecht (geantwortet haben 13 Frauen und 10 Männer), dann ergibt sich folgendes Bild:
76,9% der Frauen (10 von 13) gefällt das OnePage-Webdesign nicht oder nur mäßig.
Bei den Männern sind es 60% (6 von 10), die sich damit nicht so recht anfreunden können.
Zusätzlich zur Umfrage in der Facebook-Gruppe habe ich zufälligerweise am Wochenende auf der Business Convention des Women Entrepreneur Clubs (WEC) in Frankfurt noch ein paar weitere Meinungen sammeln können.
Dort wurde die Frage nach OnePagern von einer der anderen Teilnehmerinnen in einer OpenSpace-Veranstaltung in den Raum geworfen. Hier war das Ergebnis sehr eindeutig: 10 von 10 Frauen finden OnePager unübersichtlich und würden eine solche Website sofort wieder verlassen.
Meinungen
Ich stehe diesem neuen Trend in Sachen Webdesign sehr skeptisch gegenüber. Das OnePage-Webdesign wird im Moment sehr gehypt, und bei Recherchen zum Thema stoße ich immer wieder auf Aussagen wie
„Gegenüber klassischen Websites haben Onepager den Vorteil, dass sie klar kommunizieren und dabei dem User noch ein verbessertes Bedienerlebnis bieten.“
(Quelle: http://helllicht.com/blog/onepager-oder-onepage-website/)
„Der User findet sich auf solchen Websites schneller zurecht als auf einer regulären Website.“
(Quelle: http://www.onepager.de)
Demgegenüber stehen die Antworten, die ich auf meine kleine (wie gesagt nicht repräsentative) Umfrage erhalten habe:
„Mir wird bei diesem automatischen Scrollen immer schlecht“
„Im Web möchte ich selbst entscheiden,was ich lesen will und es nicht einfach vor die Augen geklatscht bekommen.“
„Ich möchte nicht erst durch alle Texte/Seiten scrollen müssen, nur weil ich einen Beitrag ganz am Ende lesen möchte. Ist mir auch zu unübersichtlich.“
„Für mich ist das nichts. Ich bin stark verwirrt, finde null Infos auf Anhieb, bin eher abgeschreckt von solchen Seiten.“
Selbst mir geht das so: Auf den allermeisten OnePage-Websites fühle ich mich desorientiert, weiß nicht so recht wo ich finden soll was ich suche und bin daher sehr schnell auch wieder weg von solchen Seiten. Und ich würde mich durchaus als internetaffin bezeichnen 🙂
Suchmaschinenoptimerung für OnePager
Neben der aus meiner Sicht in den meisten Fällen eher verwirrenden als hilfreichen Benutzerführung ist beim OnePager noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen: SEO ist für diese Seiten nur sehr begrenzt und mit viel Aufwand möglich.
Auf e-dialog.at wurde dazu ein interessanter Artikel veröffentlicht: One Pager SEO Blueprint (Danke an Andreas Pfeifer, der mich auf diesen Beitrag aufmerksam gemacht hat.)
Mein Fazit
Ich glaube, dass der OnePager eine Mode ist, ähnlich wie Blümchenleggins: An wenigen Frauen sehen diese Leggins toll aus. Die Mehrzahl der Frauen die Blümchenleggins tragen werden aber voraussichtlich in wenigen Jahren die Bilder hassen, auf denen Sie damit zu sehen sind 😉
Und so sehe ich das auch für OnePage-Webdesign: Für einige wenige spezielle Themen sind OnePager sicher großartig geeignet, weil damit eine Message transportiert werden kann. Die Mehrzahl der Websites wird damit aber eher unübersichtlich und bedienerunfreundlich.
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung
Damit Sie sich Ihre eigene Meinung zum Thema OnePage-Webdesign bilden können, hier noch ein Link zu einem Artikel von Tobias Jordans, der nicht nur „Best Practise“-Beispiele für OnePager vorstellt sondern bei der Gelegenheit seinen Lesern auch noch 7 Regeln an die Hand gibt, die man beachten sollte, wenn man einen OnePager erstellen möchte. (Nachtrag: Leider ist der ursprünglich verlinkte Beitrag nicht mehr erreichbar, daher kein Link)
Und nun bin ich gespannt auf Ihre Meinung: Gefällt Ihnen dieser neue Trend? Oder finden Sie es auch eher verwirrend, auf so einer Seite zu landen? Schreiben Sie es mir in den Kommentaren.
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