Inhalte in WordPress schützen – Wie geht das?
Zuletzt aktualisiert am 16. September 2019 um 08:29 Uhr
In der letzten Woche bin ich gleich zweimal gefragt worden, was die beste Möglichkeit ist, um Inhalte einer WordPress-Website so zu schützen, dass Sie nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich sind.
Die Antwort darauf ist ein ganz klares „Das kommt darauf an …“ 🙂
Zunächst einmal ist es wichtig zu klären, was Sie konkret erreichen möchten.
Dafür sind die folgenden Fragen wichtig:
- Wie wichtig ist es mir, das wirklich nur die Personen auf die Inhalte zugreifen, denen ich das erlauben möchte?
- Für wie viele Personen soll der Inhalt zugänglich sein?
- Möchte ich eine automatisierte Lösung oder kann ich Zugangsdaten auch manuell vergeben?
Je nachdem, wie Sie diese Fragen beantworten gibt es verschiedene Optionen Inhalte in WordPress zu schützen:
Inhaltsverzeichnis
1. Passwortschutz
WordPress bietet die Möglichkeit, Seiten oder Beiträge mit einem Passwortschutz zu versehen.
Das geht ganz einfach:
In der Box „Veröffentlichen“ auf den Link „Bearbeiten“ hinter „Sichtbarkeit: Öffentlich“ klicken:
Danach öffnet sich ein Menü, in dem Sie durch anhaken von „Passwortgeschützt“ ein Passwort für diese Seite vergeben können:
Vorteile
- Kein Plugin erforderlich
- Sehr einfach einzurichten
- Ein Passwort für alle ist leicht zu kommunizieren
Nachteile
- Die moralische Hemmschwelle ein einfaches Passwort weiterzugeben ist geringer als bei benutzerspezifischen Zugangsdaten
- Daher eher geringer „Sicherheitsfaktor“
Mögliche Anwendungsgebiete
Der einfache Passwortschutz eignet sich gut für Inhalte, die man zwar nicht öffentlich zeigen möchte, bei denen es aber akzeptabel ist wenn Dritte auf die Inhalte Zugriff erhalten wenn das Passwort weitergegeben wird.
Dabei denke ich speziell an Freebies, die im Rahmen einer Newsletter-Anmeldung angeboten werden oder Webinar-Mitschnitte zu kostenfreien Webinaren, die grundsätzlich nur den angemeldeten Webinar-Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden sollen.
In beiden Fällen hätte man zwar gern eine Gegenleistung für die Preisgabe der Inhalte (in der Regel die Eintragung der E-Mail-Adresse).
Sollte jemand auch ohne sich in einen Verteiler einzutragen Zugriff auf die Inhalte erhalten ist das aber nicht wirklich schlimm, da sowohl Freebie als auch Webinar-Mitschnitt in der Regel auch für sich allein einen „Werbeeffekt“ haben.
2. Page Security & Membership
Dieses kostenfreie Plugin bietet die Möglichkeit, den Zugang auf Inhalte einzuschränken.
In der einfachsten Form kann man die gesamte Website schützen. Nur Besucher die Zugangsdaten haben um sich für die WordPress-Seite anzumelden können auf die Inhalte zugreifen.
Sie können frei entscheiden ob Inhalte für alle eingeloggten Besucher freigeschaltet werden sollen. Es gibt aber auch die Möglichkeit Gruppen einzurichten und Benutzer diesen Gruppen zuzuordnen. So können Zugriffsrechte sehr individuell gesteuert werden.
Das Plugin schützt Seiten und Beiträg, aber auch Kategorien und Schlagworte. Wird eine Kategorie geschützt dann sind alle Beiträge dieser Kategorie automatisch nur für die freigeschaltete Benutzergruppe sichtbar.
Vorteile
- Falls gewünscht Schutz der gesamten Website
- Individuelle Zugangsrechte möglich
- Individuelle Zugangsdaten je Benutzer – dadurch eine höhere moralische Hemmschwelle Zugangsdaten weiterzugeben
- Kostenfrei
Nachteile
- Kein automatisierter Anmeldeprozess
- Keine Verknüpfung mit Newsletter-Verteiler
Mögliche Anwendungsbeispiele
Das Plugin „Page Security & Membership“ eignet sich hervorragend für kleinere Membership-Bereiche, z.B. für Vereine oder Online-Kurse mit überschaubarer Teilnehmerzahl.
Die automatische Registrieren-Funktion von WordPress halte ich persönlich für Membership-Bereiche für wenig sinnvoll, da dem Seitenbetreiber dabei die Kontrolle fehlt wer sich darüber registriert. Wenn die Mitglieder darüber hinaus auch noch unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden sollen kommt man nicht umhin die Mitglieder manuell als Benutzer hinzuzufügen.
Für größere Mitgliederbereiche kann das schnell sehr arbeitsintensiv werden, weswegen ich dafür eher eine automatisierte Variante empfehlen würde.
3. Digimember
Digimember (Hinweis: das ist ein Partnerlink) ist für mich das „Flagschiff“ unter den Membership-Plugins.
Kostenpflichtig und zugegebenermaßen auch nicht gerade preisgünstig bringt es aber alles mit, was man von einem umfangreichen Membership-Plugin erwarten darf, unter anderem:
- Automatisierte Anmeldeprozesse
- Individuelle Mailtexte an die Mitglieder zur Übermittlung der Zugangsdaten
- Zeitgesteuerte Freischaltung der Inhalte (Dripfeeding)
- Verknüpfung mit dem Newsletter-Verteiler
- Durch Verbindung mit einem Bezahlanbieter können auch kostenpflichtige Mitgliederbereiche erstellt werden
Vorteile
- Vollautomatisierte Abwicklung des Anmeldeprozesses
- Durch Verbindung mit dem Newsletter-System sind auch automatisierte Autoresponder-Mails möglich
- Freischaltung von Inhalten abhängig vom Anmeldedatum (sog. Dripfeeding)
- Inhalte können produktabhängig freigeschaltet werden
- Möglichkeit kostenpflichtige Mitgliederbereiche zu erstellen
- Individuelle Fehlerbehandlung möglich für Besucher ohne Zugangsrechte
Nachteile
- Kostenpflichtig
- Nicht ganz intuitiv, erfordert eine gewisse Einarbeitung
Fazit
Die „perfekte“ Lösung für das Schützen von Inhalten in WordPress gibt es nicht.
Es kommt immer darauf an, was man konkret vorhat und in welchem Maße eine Automatisierung erwünscht oder erforderlich ist.
Und natürlich gibt es neben den hier vorgestellten Plugins noch zahlreiche weitere Membership-Plugins für WordPress. Ich habe hier die Methoden vorgestellt, mit denen ich bisher die besten Erfahrungen gemacht habe.
Wie sind Ihre Erfahrungen? Was verwenden Sie um Ihre Inhalte zu schützen? Schreiben Sie es mir gern in die Kommentare.
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