Domainumzug – Die 3 wichtigsten Schritte danach
Zuletzt aktualisiert am 25. August 2019 um 03:57 Uhr
In meiner Facebook-Gruppe kam heute die interessante Frage auf, was man dagegen tun kann, dass nach einem Domainumzug massenweise Fehlerseiten anfallen. Und diese Frage möchte ich hier gern ausführlich beantworten:
Manchmal kommt es vor, dass man die Domain seiner Website oder seines Blogs ändern muss oder möchte.
Gründe dafür gibt es viele: Ein Wechsel der Firmenbezeichnung, eine Neuausrichtung oder vielleicht auch die Zusammenlegung mehrerer Websites zu einem neuen, gemeinsamen Webauftritt.
Wie man einen solchen Umzug bewerkstelligt habe ich hier im Blog schon einmal erklärt.
Wird die Domain geändert ist es aber mit dem Umzug allein nicht getan. Denn alle Links, die auf die alte Domain verweisen laufen nach dem Umzug plötzlich ins Leere und zeigen sogenannte 404-Fehlerseiten an. Um diese zu vermeiden sollten nach dem Umzug die folgenden Schritte durchgeführt werden:
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: 301-Weiterleitung über .htaccess
Zunächst einmal ist es wichtig, alle Links, die auf Ihre alte Domain verweisen auf die neue Domain weiterzuleiten.
Heißt: Wenn jemand im Browser http://www.altedomain.de eingibt, wird er automatisch auf http://www.neuedomain.de weitergeleitet.
Das erreicht man, wenn man in den Ordner auf dem Webspace, in dem Sie die Daten der alten Domain gespeichert sind, eine Datei namens .htaccess hochlädt. Diese Datei können Sie mit einem beliebigen TextEditor (z.B. NotePad für Windows oder TextEdit für Mac – Word ist KEIN Texteditor) erstellen.
Tragen Sie in die Datei den folgenden Befehl ein:
RewriteEngine On
RewriteBase /
RewriteCond %{HTTP_HOST} !altedomain.de$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ http://www.neuedomain.de/\ [L,R=301]
Mit diesem Befehl ist auch sichergestellt, dass Aufrufe von Unterseiten auf die neue Domain weitergeleitet werden. Aus http://www.altedomain.de/ueber-mich wird also http://www.neuedomain.de/ueber-mich
Speichern Sie die Datei als .htaccess und laden Sie diese via FTP in den Ordner hoch, in dem die altedomain.de eingerichtet war. Vergewissern Sie sich nach dem Upload, dass die .htaccess keine Dateiendung wie z.B. htaccess.txt hat und der Punkt vorangestellt ist.
Falls der Dateiname nicht ganz korrekt ist, benennen Sie die Datei noch einmal um – es ist wichtig, dass der Dateiname exakt .htaccess lautet.
Schritt 2: Adressänderung über Google Webmastertools melden
Über die Google Webmastertools können Sie Google darüber informieren, dass Ihre Website ab sofort unter einer neuen Adresse zu erreichen ist. Das ist wichtig, damit das Ranking, das Ihre alte Domain bei Google aufgebaut hat, nicht verloren geht und die Seiten in den Suchergebnissen von Google weiterhin gut gefunden werden können.
Dafür loggen Sie sich bei den Google Webmastertools ein und wählen Ihre alte Domain aus. Wenn Sie diese noch nicht bei den Google Webmastertools eingerichtet haben, sollten Sie das jetzt noch tun.
Auch die neue Domain sollten Sie bei den Google Webmastertools anmelden, wenn Sie das nicht bereits getan haben. Wie das geht habe ich in meinem Webinar vom 12.06.2014 erläutert.
Nach dem Klick auf die Website mit der alten Domain finden Sie oben rechts in der Ecke einen Button mit einem Zahnradsymbol. Wenn man diesen anklickt öffnet sich ein Menü in dem man den Punkt „Adressänderung findet.
Wenn Sie diesen Menüpunkt anklicken öffnet sich ein Fenster in dem Sie über ein Dropdown-Menü die neue Adresse der Domain auswählen können:
Nach Klick auf den Button „senden“ ist Google darüber informiert, dass Ihre Website umgezogen ist. Nach spätestens 48 Stunden sollten dann die Links in den Suchergebnissen von Google direkt auf die neue Domain verweisen.
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Schritt 3: 301-Weiterleitung für einzelne Seiten
Möglicherweise haben Sie Ihre Domain nicht 1:1 umgezogen sondern im Rahmen einer Umstrukturierung auch Anpassungen an den Seiten vorgenommen. So kann es sein, dass einige Seiten Ihrer alten Internetpräsenz nicht mehr erreichbar sind.
Ein Beispiel: Sie haben die Seiten „Philosophie“ und „Arbeitsweise“, die vorher unter www.altedomain.de/philosophie und www.altedomain.de/arbeitsweise erreichbar waren, auf einer neu angelegten Seite „Über Mich“ zusammengefasst, die nun über www.neuedomain.de/ueber-mich aufgerufen wird.
Zwar sorgen die Anpassungen aus Schritt 1 und 2 dafür, dass die alten Seiten nun auf www.neuedomain.de/philosophie bzw. www.neuedomain.de/arbeitsweise weitergeleitet werden – Aber diese Seiten gibt es ja nicht mehr, und der Besucher wird mit einem 404-Fehler konfrontiert.
Um Abhilfe zu schaffen gibt es zwei Möglichkeiten:
- 301-Weiterleitung der Fehlerseiten über die .htaccess
- 301-Weiterleitung über ein Plugin
Für Möglichkeit 1 müssen Sie in die .htaccess der neuedomain.de für jede Seite einen Redirect schreiben, der für das oben aufgeführte Beispiel folgendermaßen aussieht:
Redirect 301 /philosophie http://www.neuedomain.de/ueber-mich
Redirect 301 /arbeitsweise http://www.neuedomain.de/ueber-mich
Einfacher ist es, die Weiterleitungen über ein Plugin einzurichten. Ich empfehle dafür das Plugin „Redirection“
Nach Installation des Plugins findet sich ein neuer Menüpunkt „Umleitungen“ unter „Werkzeuge“ im Dashboard. Klickt man darauf öffnet sich ein Fenster, in dem man ganz einfach die alte URL und die Zieladresse, also die neue Seite, auf die weitergeleitet werden soll, eintragen kann.
Ein bisschen aufpassen muss man, da www.neuedomain.de/arbeitsweise und www.neuedomain.de/arbeitsweise/ für Google unterschiedliche Adressen sind – Es kann also sein, dass man die Unterseiten mit beiden Schreibweisen im Plugin erfassen muss um sicherzustellen, dass auch wirklich alles auf die neue Zielseite weitergeleitet wird.
Fazit
Mit diesen 3 Schritten ist sichergestellt, dass Besucher auch nach einem Domainumzug nicht unnötig auf 404-Fehlerseiten landen. Auch für den Erhalt des Google-Rankings, dass man sich für die alte Domain bereits aufgebaut hat ist es wichtig, diese drei Schritte nach dem Domainumzug abzuarbeiten.
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