Domainumzug – Die 3 wichtigsten Schritte danach
Zuletzt aktualisiert am 27. Dezember 2024 um 07:16 Uhr
In meiner Facebook-Gruppe kam heute die interessante Frage auf, was Du dagegen tun kannst, dass nach einem Domainumzug massenweise Fehlerseiten anfallen. Und diese Frage möchte ich hier gern ausführlich beantworten:
Manchmal kommt es vor, dass Du die Domain Deiner Website oder Deines Blogs ändern musst oder möchtest.
Gründe dafür gibt es viele: Ein Wechsel der Firmenbezeichnung, eine Neuausrichtung oder vielleicht auch die Zusammenlegung mehrerer Websites zu einem neuen, gemeinsamen Webauftritt.
Wie Du einen solchen Umzug bewerkstelligen kannst, habe ich hier im Blog schon einmal erklärt.
Wird die Domain geändert, ist es aber mit dem Umzug allein nicht getan. Denn alle Links, die auf die alte Domain verweisen, laufen nach dem Umzug plötzlich ins Leere und zeigen sogenannte 404-Fehlerseiten an. Um diese zu vermeiden, solltest Du nach dem Umzug die folgenden Schritte durchführen:
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: 301-Weiterleitung über .htaccess
Zunächst einmal ist es wichtig, alle Links, die auf Deine alte Domain verweisen, auf die neue Domain weiterzuleiten.
Heißt: Wenn jemand im Browser http://www.altedomain.de eingibt, wird er automatisch auf http://www.neuedomain.de weitergeleitet.
Das erreichst Du, wenn Du in den Ordner auf dem Webspace, in dem die Daten der alten Domain gespeichert sind, eine Datei namens .htaccess hochlädst. Diese Datei kannst Du mit einem beliebigen Texteditor (z.B. NotePad für Windows oder TextEdit für Mac – Word ist KEIN Texteditor) erstellen.
Trage in die Datei den folgenden Befehl ein:
RewriteEngine On RewriteBase / RewriteCond %{HTTP_HOST} !altedomain.de$ [NC] RewriteRule ^(.*)$ http://www.neuedomain.de/$1 [L,R=301]
Mit diesem Befehl ist auch sichergestellt, dass Aufrufe von Unterseiten auf die neue Domain weitergeleitet werden. Aus http://www.altedomain.de/ueber-mich wird also http://www.neuedomain.de/ueber-mich.
Speichere die Datei als .htaccess und lade sie via FTP in den Ordner hoch, in dem die altedomain.de eingerichtet war. Vergewissere Dich nach dem Upload, dass die .htaccess keine Dateiendung wie z.B. htaccess.txt hat und der Punkt vorangestellt ist.
Falls der Dateiname nicht ganz korrekt ist, benenne die Datei noch einmal um – es ist wichtig, dass der Dateiname exakt .htaccess lautet.
Schritt 2: Adressänderung über Google Search Console melden
Über die Google Search Console kannst Du Google darüber informieren, dass Deine Website ab sofort unter einer neuen Adresse zu erreichen ist. Das ist wichtig, damit das Ranking, das Deine alte Domain bei Google aufgebaut hat, nicht verloren geht und die Seiten in den Suchergebnissen von Google weiterhin gut gefunden werden können.
Dafür loggst Du Dich bei der Google Search Console ein.
Auch die neue Domain solltest Du bei der Google Search Console anmelden, wenn Du das nicht bereits getan hast.
Nach dem Öffnen der Search Console findest Du die Adressänderung unter dem Menüpunkt „Einstellungen“.
Wenn Du diesen Menüpunkt anklickst, öffnet sich ein Fenster, in dem Du über ein Dropdown-Menü die neue Adresse der Domain auswählen kannst:
Nach Klick auf den Button „Überprüfen & Aktualisieren“ ist Google darüber informiert, dass Deine Website umgezogen ist. Nach spätestens 48 Stunden sollten dann die Links in den Suchergebnissen von Google direkt auf die neue Domain verweisen.
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Schritt 3: 301-Weiterleitung für einzelne Seiten
Möglicherweise hast Du Deine Domain nicht 1:1 umgezogen, sondern im Rahmen einer Umstrukturierung auch Anpassungen an den Seiten vorgenommen. So kann es sein, dass einige Seiten Deiner alten Internetpräsenz nicht mehr erreichbar sind.
Ein Beispiel: Du hast die Seiten „Philosophie“ und „Arbeitsweise“, die vorher unter www.altedomain.de/philosophie und www.altedomain.de/arbeitsweise erreichbar waren, auf einer neu angelegten Seite „Über Mich“ zusammengefasst, die nun über www.neuedomain.de/ueber-mich aufgerufen wird.
Zwar sorgen die Anpassungen aus Schritt 1 und 2 dafür, dass die alten Seiten nun auf www.neuedomain.de/philosophie bzw. www.neuedomain.de/arbeitsweise weitergeleitet werden – aber diese Seiten gibt es ja nicht mehr, und der Besucher wird mit einem 404-Fehler konfrontiert.
Um Abhilfe zu schaffen, gibt es zwei Möglichkeiten:
- 301-Weiterleitung der Fehlerseiten über die .htaccess
- 301-Weiterleitung über ein Plugin
Für Möglichkeit 1 musst Du in die .htaccess der neuedomain.de für jede Seite einen Redirect schreiben, der für das oben aufgeführte Beispiel folgendermaßen aussieht:
Redirect 301 /philosophie http://www.neuedomain.de/ueber-mich Redirect 301 /arbeitsweise http://www.neuedomain.de/ueber-mich
Einfacher ist es, die Weiterleitungen über ein Plugin einzurichten. Ich empfehle dafür das Plugin „Redirection„.
Nach Installation des Plugins findest Du einen neuen Menüpunkt „Umleitungen“ unter „Werkzeuge“ im Dashboard. Klickst Du darauf, öffnet sich ein Fenster, in dem Du ganz einfach die alte URL und die Zieladresse, also die neue Seite, auf die weitergeleitet werden soll, eintragen kannst.
Ein bisschen aufpassen musst Du, da www.neuedomain.de/arbeitsweise und www.neuedomain.de/arbeitsweise/ für Google unterschiedliche Adressen sind – es kann also sein, dass Du die Unterseiten mit beiden Schreibweisen im Plugin erfassen musst, um sicherzustellen, dass auch wirklich alles auf die neue Zielseite weitergeleitet wird.
Fazit
Mit diesen 3 Schritten ist sichergestellt, dass Besucher auch nach einem Domainumzug nicht unnötig auf 404-Fehlerseiten landen. Auch für den Erhalt des Google-Rankings, das Du Dir für die alte Domain bereits aufgebaut hast, ist es wichtig, diese drei Schritte nach dem Domainumzug abzuarbeiten.
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